Ein wahres Prachtstück hat den Weg nach Katzenbach gefunden. Der TEE VT 11.5 von Märklin in der Version von 2002. Gleich dazu kam noch die Ergänzungsgarnitur, die den Zug auf eine realistische Wagenreihung mit 5 Wagen bringt, also so wie er ab 1962 auf dem bundesdeutschen Streckennetz zu sehen war. Nach der Märklin dreiteiligen Ikone 3025, die bis 1961 als einziger echter Triebzug gebaut wurde, hatte Märklin Anfang der 2000er nun wieder einen Triebzug in Metallausführung aufgelegt. Und dabei handelt es sich um ein echtes Schwergewicht. Beide Triebköpfe, sowie die zugehörigen Wagen liegen wirklich schwer in der Hand. Das müssen sie auch, denn das Gewicht dient auch dazu, den Zug auf dem Gleis zu halten. Nimmt man noch die Ergänzungspackung mit 3 weiteren Wagen dazu, kommt schon einiges an Gewicht zusammen, dass sowohl gezogen wie geschoben werden muss. Die Garnitur wird von Motoren mit Kugellager vorangetrieben, die von einem FX Dekoder gesteuert werden. Wer sich das Modell zulegt, sollte ein paar Runden drehen, sowie die Maschinen vor- und zurücklaufen lassen, damit sich die Triebköpfe synchronisieren. Erwirbt man das Modell gebraucht, so wie in unserem Fall, sollte man dem Zug ein wenig Wartung gönnen. Haftreifen erneuern und sparsam alles abschmieren, bevor es auf die Anlage geht.
Gekuppelt werden die Fahrzeuge an den beweglichen Faltenbalg-Übergängen, in denen die Kontakte und Kupplungen untergebracht sind. Diese müssen mit etwas Druck einrasten, damit die Verbindung hält. Beim Aufgleisen auf die männlich / weiblich Verbindung achten. Das Tennen der Fahrzeuge erfolgt ebenfalls mit etwas Zug. Hier immer nur zwischen zwei Fahrzeugen ziehen und niemals an den Enden der Garnitur. Allgemein ist es erstaunlich, wie robust und fest diese Verbindung hält.
Einmal aufgegleist muss der Zug manuell in der Zentrale angelegt werden. Er hört werksseitig auf die Adresse 11 im Märklin Motorola Format. In der Datenbank sollte der Zug ebenfalls zu finden sein.
Ladys and Gentlemen, start your engines!
Durch die eingestellte Anfahrverzögerung werden automatisch die beiden Motoren der Triebköpfe nacheinander mit schon fast brachialem Sound gestartet. Durch einen Schleppschalter ist die Reihenfolge je nach Fahrtrichtung anders herum. Sehr clever gelöst. Der Metallkörper des Zuges macht das Geräusch umso plastischer. Der Ton der Fahrmotoren ist geschwindigkeitsgeregelt. Licht an! Wagenbeleuchtung an. Ab geht´s! Erstaunlich ist, dass der Zug sich wie ein Lindwurm elegant auch durch den kleinsten Radius schlängelt ohne zu entgleisen. Beim Kauf war das Risiko in diesem Punkt doch eher hoch eingeschätzt. Umso überraschender war das Ergebnis.
Der Traum kostet immer noch Geld. Und dabei war ich eher noch auf der Sonnenseite der Käufer. Ein Händler am Ort bot die Garnitur gebraucht inkl. der Ergänzungswagen für knapp 600,00 Euro an. Der damalige Neupreis lag bei 699,00 Euro ohne Ergänzung. Gut erhaltene Modelle werden zur Zeit (12/21) für um die 580,00 Euro gehandelt.
Wer noch eine Schippe drauf legen möchte. Bitteschön! Im Jahr 2016 brachte Märklin den Artikel 37604 als Nachfolger mit mfx und natürlich noch ein paar zusätzlichen Features. Wenn man den Zug denn gebraucht ergattern kann, werden allerdings bis zu 200,00 Euro mehr ohne Ergänzung 87933 fällig.