Märkliner

Upgrade einer 3072 auf HLA und Sound mit Telex

Als ich die schöne analoge V212 für nur 59,00 Euro erstanden hatte, erschien es mir sinnvoll, diese einfach mit einem Allstromdecoder Märklin 60906 zu digitalisieren. Das ist schnell gemacht und nach dem Einbau wird die Lok dank MFX automatisch erkannt. Ein paar Anpassungen und der Spaß kann beginnen.

Die 212 hier noch mit dem Allstrom Decoder

Das war vor etwa einem halben Jahr und so wirklich will sich der Spaß bei mir mit den „alten“ Loks nicht einstellen. Zwei entscheidende Dinge geben hier den Ausschlag. Die fehlende Lastregelung und die bescheidenen Langsamfahreigenschaften. Ersteres ist vor allem auf bergigen Strecken wie sie rund um Katzenbach zu finden sind problematisch. Stück für Stück sollen also Allstromdecoder und Delta Decoder nun verschwinden. Ein nicht unerheblicher finanzieller Aufwand, der sich aber je nach Lok lohnt. Ob man nun günstige Decoder einsetzt, wie bei meiner V60 mit dem Appel-Dekoder oder ob man aufs Original von Märklin zurückgreift sollte man ja nach Modell entscheiden. Die Originaldecoder mSD3/mLD3 von Märklin bringen schon einige Vorteile mit sich. Der Kostenaufwand für die Variante ohne Sound ist aber immerhin beim Decoder doppelt so hoch.
Bei der 212 258-8 hatte ich aber nun etwas mehr vor. Die Lok sollte neben dem Hochleistungsmotor einen Sounddecoder mSD3 und Telexkupplungen erhalten. Alles beim Händler vor Ort gekauft. Im Internet lassen sich sicher noch ein paar Euro sparen. Am Ende sollte eine Lok auf dem Gleis stehen, die mit dem Klassiker 37009 vergleichbar ist. Die Lok wird zur Zeit neu für 300 – 350 Euro Straßenpreis angeboten. Mein Materialaufwand beziffert sich inkl. Lok auf ca. 170,00 Euro. Hinzu kommen noch 30,00 Euro für die Telex Kupplungen, die am Klassiker nicht verbaut sind. Ja richtig, der Vergleich hinkt etwas, da die Klassikerlok gegenüber der 3072 feiner detailliert ist, aber seis drum es war mir den Umbauspaß und die neu gewonnene Erfahrung wert.

Vorbereitung

Die 3072 wurde zunächst zerlegt und der Allstrom-Decoder herausgelötet. Dieser findet später sicher in einer anderen Lok Verwendung. Der alte Motor wurde komplett herausgenommen. Die Schrauben vom Motorschild werden für den HLA noch benötigt und der Rest wandert in die Ersatzteilkiste.
Als nächstes sollte man seiner Lok eine gründliche Reinigung gönnen und Öle sowie Fette entfernen. Dazu habe ich das Antriebsfahrgestell und den gesamten Getriebeblock in einem Bad aus SR24 gereinigt. Außerdem wurden der Lok auch gleich neue Haftreifen spendiert, welche ich in den gängigen Größen immer als kleinen Vorrat vorhalte.

Hochleistungsantrieb einsetzen

Vorbereitet für den Einbau des neuen Decoders

Der Hochleistungsantrieb für Loks mit Trommelkollektor Motor 60941 macht nur in einem wirklich akkurat gereinigtem Getriebe Spaß. Daher sollte man beim vorherigen Schritt immer besonders gründlich sein und hinterher alles auf Leichtgängigkeit prüfen. Wenn man das Antriebsgestell mit einem Stups über den Tischrollen kann und auch die Zahnräder im Getriebeblock nach einem Schups noch etwas nachdrehen, dann hat man alles richtig gemacht. Der Einbau von Permanentmagnet, Anker und Motorschild in das sparsam geölte Getriebe ist dann eine Arbeit von wenigen Minuten. Kohlen einsetzen und Drosseln anlöten sollte jeder können.

Telex

Zum Einsatz kommen die aktuellen Telex Kupplungen, die einzeln im Handel erhältlich sind und einfach in den NEM Schacht gesteckt werden. Die Litzen vorne lassen sich durch das kleine Loch, durch das auch das Schleiferkabel geführt wird in das Gehäuse leiten. Hinten können die Litzen am Antriebs-Fahrgestell vorbei geführt werden. Am besten vorne etwas fixieren, damit die dünnen Kabel nicht ins Räderwerk geraten. Insgesamt macht die Lok so einen recht aufgeräumten Eindruck.

Der Sounddecoder mSD3

Die V212 soll ja Sound erhalten. Dazu habe ich einen 60976 gekauft, der bereits werksseitig mit einem Dieselsound ausgeliefert wird. Der Sound hört sich ganz okay an, ist aber nicht passend und soll ausgetauscht werden. Es liegen zwei Lautsprecher Typen bei, wobei der größere von Beiden deutlich besser klingt, aber in der Lok nicht unterzubringen ist, da ich den Decoder mit Schnittstellenplatine einbaue. Die Variante nur mit Kabeln hätte vielleicht genug Platz geboten, aber es ist nun mal wie es ist. Also Abstriche beim Sound wegen des kleineren Lautsprechers.
Die Schnittstellenplatine habe ich an ihrem Platz verschraubt und bei diesem Umbau darauf geachtet, dass kein Kabelsalat im Gehäuse verstaut wird. Alles ist deutlich gekennzeichnet und schnell verlötet. Achtung Märklin verwendet nicht das NEM Farbschema. In der Bedienungsanleitung ist beschrieben, welche Farbe wo verlötet werden muss. Außerdem ist die Platine auch eindeutig beschriftet, was die Arbeit erleichtert. Decoder und Lautsprecher werden dann vorsichtig angesteckt und die Lok ohne Gehäuse aufs Programmiergleis gesetzt. Nun wird die Lok erkannt und man kann schon einmal alle Funktionen inkl. Sound testen. Der kleine Minilautsprecher bringt leider nicht so einen voluminösen Sound, wie ich Ihn mir wünschen würde, aber das kann man von dem kleinen Teil auch nicht erwarten.
Erwartungsgemäß habe ich mal wider das grüne und das blaue Kabel seitenverkehrt an den Motor gelötet. Genau aus solchen Gründen sollte man erst einmal ohne Gehäuse testen. Wenn dann alles schick ist, kann man auch das Gehäuse montieren. Erst bei der Montage habe ich dann auch den Minilautsprecher mit doppelseitigem Tesa Schaumtape im hinteren Maschinenraum verklebt.

Kleines Update: Ich habe den nicht so gut klingenden Mini-Lautsprecher durch einen Lautsprecher aus einem mSD3 Satz für Hobbyloks ersetzt. Der ist klein und klingt deutlich besser.

Sound aufspielen

Ich dachte ja immer, dass man diesen Programmier USB  Stick (Decoder-Programmer) unbedingt braucht. Kann man sich aber sparen (72,00 Euro), wenn man eine Central Station und etwas Geduld hat. Sound Projekte lassen sich auch via Central Station direkt vom PC auf die Lok schreiben. Dabei müssen die Central Station und der PC im gleichen Netzwerk sein und die Lok auf dem Programmiergleis stehen. Wer nur eine Mobile Station hat, benötigt den Programmer.
Zunächst benötigt man das Märklin Decoder Tool. Das ist nicht etwa ein Werkzeug in physikalischer Form, sondern eine Software. Diese kann man auf der Märklin Seite kostenlos herunterladen. Nach der Installation auf dem eigenen PC verbindet sich die Software automatisch mit der Central Station, soweit man es ihr erlaubt. Ich kann nur empfehlen, den PC via Netzwerkkabel mit dem gleichen Router zu verbinden.  Eine WLAN Verbindung sollte man nur verwinden, wenn diese wirklich absolut stabil ist. Es ist nämlich ärgerlich, wenn man ein Projekt auf die Lok überträgt und die Verbindung bricht nach einer halben Stunde ab. Dann ist der Flashspeicher gelöscht und man darf nochmal von vorne beginnen. Also Kabel nutzen.
Für die 212 (3072) habe ich mir bei Märklin das Soundprojekt der 37009 Klassiker Lok heruntergeladen. Es steht zwar auch die riesige Soundbibliothek aller Märklin zur Verfügung, aber dieses Projekt ist wohl das aktuellste und ist noch nicht in der Gesamtbibliothek verfügbar.
Dieser „kostenlose“ Service erklärt für mich im Übrigen auch, warum Sound-Decoder ihren Preis haben. Sprüche wie „Das bisschen Elektronik kann doch nicht so viel kosten“ sind wirklich unangebracht. Eigentlich sind die Sound Decoder von Märklin im Verhältnis sogar preiswert.
Ich hatte nicht viel am Projekt zu modifizieren und habe dies so wie es ist (nur Sound) auf die Lok übertragen.
Mit der Software muss ich mich noch ein wenig beschäftigen, denn die bietet deutlich mehr als ich vermutet hatte. Aber jetzt dieselt meine 212 erstmal ordentlich durch Katzbach und verschiebt Güterwagen.

Hier noch ein kleines Fahrvideo:

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