Märkliner

Rekonstruktion und Restaurierung der Faller Fabrik 214

Am zweiten Advent fand ich auf der Modellbahnbörse in Großenmeer in einem Karton diverse alte Faller Modelle. Darunter die legendäre Fabrik Nr. 214. Das Modell wurde in Katalogen der 50er Jahre immer als Prototyp gezeigt, war aber wohl doch im Handel verfügbar. Immer wieder tauchen diese Raritäten in mehr oder weniger gutem Zustand bei eBay auf und werden hoch gehandelt.
Im Konvolut mit einigen anderen Modellen im schlechten Zustand konnte ich jedoch eine solche Fabrik ergattern. Neben dem beschädigten Putz, fehlte die Rampe und die zugehörige Überdachung. Außerdem fehlte der original Schornstein und die beiden Rauchabzüge beim Haupthaus. Mein Plan war, diese Teile anhand von Bildern und Hinweisen zu rekonstruieren.

Fast wie im Original

Was die Rampe anging, so war es ein guter Hinweis, dass in der Version 2 der Fabrik die gleiche Überdachung verwendet wurde, wie der Post, die ich bereits besitze. Somit war die Rekonstruktion der Laderampe und des Vordachs nicht mehr so schwierig. Die fehlenden Teile der Rampe sind aus Balsa entstanden, was auch für die Treppe gilt. Einfach die Platten stufenweise übereinander legen und dann abschneiden. Das mit der Planke zusammenfügen und entsprechend der alten Farbe bemalen.
Die Profile für das Dach sind ebenfalls aus Balsa zugeschnitten. Die Maße habe ich vom Vordach der Post abgenommen. Das Plexiglas entstammt der Bastelkiste. Es wurde mit einem scharfen Skalpell auf der richtigen Länge und Breite eingeritzt. Die überschüssige Länge bzw. Breite lässt sich dann vorsichtig abbrechen.

Mit dem Schornstein stand ich jedoch vor einem weitaus größeren Problem. Zunächst dachte ich ich könnte einfach einen fertigen aktuellen Schornstein von Faller anmalen und dann einsetzen. Weder Durchmesser noch die Optik wurden dem Anspruch an ein Vintage Modell gerecht.
Die Idee kam beim Einpacken der Weihnachtsgeschenke. Am Ende von Geschenkpapierrollen befindet sich ein Stück sehr festes Packpapier. Wenn man dieses in mehreren Lagen in leicht konischer Form übereinander legt, so erhält mit etwas Augenmaß die Form des Originalschornsteins.
Um mir die Arbeit zu erleichtern habe ich das Papier um einen Vollmer Schornstein gewickelt und diesen nach getrockneter Arbeit wieder herausgezogen. Nun habe ich den Rohling oben und unten mit dem Dremel abgeschnitten. Fertig war der Schornstein, der perfekt passt.
Die Farben wurden nach Augenmaß gemischt und an den Original Schornstein, wie er zum Beispiel bei Alte-Modellbahnen zu sehen ist angepasst. Die silbernen Ringe sind mit einem Fineliner von Städtler frei Hand gezogen.
Das Ergebnis überzeugt und bei etwaigem Verkauf muss darauf hingewiesen werden, dass es nicht Original ist. Aber so kann die Fabrik auf meiner Vintage Anlage weiterleben.

Fotos dazu:

 

 

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